Ende letzten Jahres hat Tobias Regesch (33) aus Köln seinen Job als Mediengestalter gekündigt um „dem Alltag zu entfliehen“. Seine erste Station: ein kleines Dorf in Kenia. Hier arbeitet er als Volunteer in einem Schulprojekt und hat eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen, um für die Schule eine neue Küche kaufen zu können. Im Gespräch mit Christian Rhode vom freiwilligenarbeit.de/magazin berichtet Tobias von seiner Entscheidung für den Schritt ins Ausland, vom Alltag in Kenia, seiner Arbeit in der Schule, den Menschen im Dorf und wie es zur Idee für das Crowdfunding kam.
Vom Mediengestalter zum freiwilligen Helfer
freiwilligenarbeit.de/magazin: Tobias, Ende 2014 hast du beschlossen deinen Job als Mediengestalter zu kündigen um die Welt zu bereisen. Was hat dich dazu bewogen? Und wie schwierig war es letztendlich, einen solchen – vielleicht schon länger gehegten Plan – in die Tat umzusetzen?
Tobias Regesch: Am Ende war das eine ganz spontane Entscheidung, die ich gemeinsam mit zwei Freundinnen getroffen habe. Eine der beiden hat ihren Job verloren und dann etwas ins Rollen gebracht, worüber wir tatsächlich schon länger nachgedacht hatten: Dem Alltag entfliehen. Damals habe ich bei einem gemeinsamen Frühstück sofort gesagt: „Ich bin dabei!“ …dann aber noch zwei Tage lang intensiv darüber nachgedacht, ob ich (wie sonst eigentlich immer) bei dieser weitreichenden Entscheidung auch wirklich zu meinem Wort stehe. Das Ergebnis war ein klares „ja!“.
f/m: Und was haben die Familie und/oder deine Freunde dazu gesagt?
Tobias: Bis auf einen kleine „Schrecksekunde“ gab es da eigentlich kein negatives Feedback. Im Gegenteil: Viele finden die Entscheidung toll und bewunderten meinen Mut.
f/m: Bist du vorher schon viel gereist?
Tobias: Viel nicht unbedingt, aber ich bin schon jedes Jahr zumindest einmal unterwegs gewesen. Dabei war es mir nie wichtig, besonders weit zu reisen. Es geht mir auch nicht unbedingt um Fernreisen, das europäische Ausland zu erkunden reizt mich genauso. Zuletzt hatte ich einen tollen Urlaub in Tschechien und viele Kurztrips nach Belgien, Luxemburg und Holland gemacht.
f/m: Was interessiert dich dabei am meisten bzw. was ist dir auf deinen Touren besonders wichtig?
Tobias: Besonders wichtig ist es mir bei meinen Reisen die Natur, unterschiedliche Landschaften zu sehen. Ich begebe mich gerne auf Entdeckungstouren, um besonders schöne Flecken zu sehen. Ein sehr beliebtes Ziel sind Felsen, Höhlen oder die verschiedensten Überbleibsel aus vergangenen Tagen. Egal ob es sich um Burgruinen oder Industriekultur handelt.
„Ein soziales Engagement erschien mir als konsumkritischen Menschen nur logisch. Ich hinterfrage häufig „unsere“ kapitalistisch geprägte Lebensweise.“
f/m: Erstes Ziel deiner „Alltagsflucht“ war dann Kenia, wo du seit April bist und als Volunteer in einem Schulprojekt arbeitest. Wieso Kenia? Und warum Freiwilligenarbeit anstatt einfach „nur“ zu reisen?
Tobias: Afrika hat mich schon lange gereizt. Ich bin ein sehr neugieriger Mensch und ich hinterfrage auch gerne Dinge, die mich interessieren. Man hört nicht besonders viel über Afrika und viele Vorstellungen von Afrika erschienen mir veraltet. Daher wollte ich schon seit längerer Zeit einmal dorthin reisen. Und das nicht als Safari-Tourist. Nein, als Mensch vor Ort und nah bei den Menschen in ländlichen Regionen. Ein soziales Engagement erschien mir als konsumkritischen Menschen nur logisch. Ich hinterfrage häufig „unsere“ kapitalistisch geprägte Lebensweise. Kenia habe ich dann mehr oder weniger zufällig fokussiert, nachdem ich mich nach Freiwilligenstellen im Internet umgesehen habe.
Freiwilliger Einsatz am Viktoriasee
f/m: Wo genau befindest du dich jetzt?
Tobias: Ich bin auf der landschaftlich sehr schönen Insel Rusinga, nahe der Stadt Mbita im Westen von Kenia. Die Insel liegt im Viktoriasee. Die Landesgrenzen nach Uganda und Tansania sind nicht sehr weit entfernt.
f/m: Und um was für eine Einrichtung handelt es sich, was genau sind deine Aufgaben?
Tobias: Ich unterstütze die „Kanyala Little Stars Academy“. Dabei handelt es sich um eine Grundschule, mit Kindergarten- und Vorschulklasse. Das Projekt besteht aber noch aus weiteren Teilen. So werden Waisenkinder aufgenommen, Frauen in einer Selbsthilfegruppe unterstützt und in einer Farm und einer Bäckerei werden Lebensmittel produziert. Ich wollte gerne alle Bereiche kennenlernen und war dementsprechend aufgeschlossen vielfältige Aufgabe anzunehmen. Der Schwerpunkt war aber der Aufbau eines Computerraums und eines Internetcafés. Ich habe aber auch die ein oder andere improvisierte Schulstunde gegeben und mich mit den aufgenommenen Kindern beschäftigt.
f/m: Wie sieht so ein Tag in der Schule aus?
Tobias: Ich musste feststellen, dass es keinen Stress in Kenia gibt. Was heute nicht erledigt wird, passiert morgen. Ich habe meistens von neun Uhr morgens bis zum frühen Abend in der Schule verbracht. Auch wenn ich nicht durchgehend gearbeitet habe, gibt es immer etwas zu tun. Ein 12 Jahre alter Computer, der im staubigen Computerraum betrieben wird, mag heute funktionieren, braucht aber morgen vielleicht schon wieder eine Reparatur. Viel Zeit hat aber auch der Computerunterricht für die Lehrer eingenommen. Der Unterricht fing oftmals bei null an. Also damit zu erklären, was eine Maus und was eine Tastatur ist. Darauf muss man sich auch erst einmal einstellen, dass man nichts voraussetzen kann. In der Mittagspause gibt es für mich wie für alle anderen auch das Schulessen. Meistens Ugali (Maismehlbrei) mit Gemüse oder Fisch. Seltener gibt es Reis mit Bohnen.
„Das ist nicht einfach, wenn man als Mensch gesehen wird, der alles hat (…) Geld, gesundheitliche Versorgung, technischen Fortschritt, eine gute Infrastruktur… Mir war es wichtig zu sagen, dass ich hier auch viele tolle Sachen sehe. Es ist z.B. unglaublich, wie die Menschen (…) sich gegenseitig helfen.“
f/m: Sind dein Aufenthalt in Kenia und deine Tätigkeit als freiwilliger Helfer so wie du dir es vorgestellt hattest, oder ganz anders? Was hat dich besonders überrascht?
Tobias: Die Mitarbeit an der Schule ist eigentlich so wie es mir nach den Absprachen per Email mit dem Direktor vorgestellt habe. Aber natürlich gibt es in einem so fremden Land auch Überraschungen. Zum Beispiel wie freundlich und offenherzig ich aufgenommen wurde. Ich hatte etwas Sorge, dass ich als oberlehrerhaft empfunden werde. Das war aber ganz und gar nicht so. Die Menschen hier haben größten Respekt vor uns aus der – wie sie es selbst immer nennen – entwickelten Welt. Da habe ich manchmal so meine Probleme gehabt. Denn ich bin wie eingangs schon gesagt ein Kritiker unserer konsumorientierten Lebensweise. Ich dachte mir dann manchmal, dass ich die Menschen hier, die mit ganz anderen Werten Leben als wir, nicht auf diesen Weg bringen möchte, den ich selbst kritisiere. Ich habe mir vorgenommen nur die „Werkzeuge“ zu vermitteln, die das Leben erleichtern können und darauf hinzuweisen, dass in Europa nicht alles besser ist. Das ist nicht einfach, wenn man als Mensch gesehen wird, der alles hat, was die Menschen hier gerne hätten: Geld, gesundheitliche Versorgung, technischen Fortschritt, eine gute Infrastruktur… Mir war es wichtig zu sagen, dass ich hier auch viele tolle Sachen sehe. Es ist unglaublich, wie die Menschen, die nicht viel Geld haben, zusammenstehen und sich gegenseitig helfen. Oder auch wie zufrieden sie sind mit dem was sie haben, egal wie wenig es ist oder wie überschaubar die Auswahl z.B. von Lebensmitteln ist.
Harte Realität, aber auch schöne Erlebnisse
f/m: In unserem Vorgespräch hast du bereits angedeutet, dass es neben vielen positiven und schönen Erfahrungen auch schon viele Dinge gab, die dich sehr beschäftigt haben…
Tobias: Ja, das stimmt. Die extreme Armut bringt natürlich auch Schattenseiten mit sich. Bettelei von Kindern, inszenierte Freundschaften von Erwachsenen mit dem Ziel an Geld zu kommen, Krankheit und auch der Tod sind leider allgegenwärtig. In den fünf Monaten, die ich nun hier bin, ist ein Kind der Schule gestorben und ein weiteres einer Nachbarschule. Das ist etwas, was mich sehr beschäftigt hat. Und nicht nur die Tatsache, dass da Kinder an Malaria gestorben sind, sondern vielmehr wie selbstverständlich es ist. Man muss dazu sagen, dass Malaria bei zeitiger Behandlung gut bekämpft werden kann. Wenn aber wegen Geldmangel abgewartet wird, sinken die Überlebenschancen in wenigen Tagen drastisch. Die Behandlung ist nur bis zum fünften Lebensjahr kostenlos. Eine beklemmende Vorstellung, dass viele Leben zu retten wären.
f/m: Wie gehen die Menschen dort mit dem Tod um? Etwas anders als bei uns, oder?
Tobias: Das stimmt. Der Tod ist wirklich etwas Selbstverständliches. Der ausgeprägte Glaube an Gott hilft den Tod zu akzeptieren. Die Menschen hier verabschieden sich mit einer mehrtägigen Feier von den Verstorbenen. Es kommen unter Umständen mehrere hundert Menschen zu der meist fröhlichen Verabschiedungsfeiern. Diese enden damit, dass der Sarg mit dem Leichnam ganz nah am Wohnhaus beigesetzt wird.
f/m: Was hat dich bei der örtlichen Bevölkerung ansonsten überrascht, oder auch beeindruckt? Gab es deinerseits „Vorurteile“, die sich möglicherweise bestätigt haben, oder auch eben gerade nicht?
Tobias: Beeindruckt hat mich, wie die Menschen das oftmals sehr einfache Leben meistern. Natürlich haben nur Fremde diese Verwunderung. Denn die örtliche Bevölkerung kennt es ja nicht anders. Für sie ist es selbstverständlich zur Latrine zu gehen und im besten Falle etwas Zeitungspapier zu haben wie es für uns normal ist eine Toilette mit Wasserspülung und Toilettenpapier zu haben. Kinder spielen mit Plastikmüll. Es ist toll zu sehen, was man aus verschiedenen Deckeln, Flaschen und etwas Draht alles machen kann. Ganz besonders, wenn ich bei facebook lese, dass Kinder zur Einschulung die tollsten Geschenke bekommen. Ich habe versucht ohne Vorurteile herzukommen und glaube, dass mir das auch ganz gut gelungen ist. Meine Neugierde war größer zu sehen, wie das Leben hier funktioniert.
„Voluntourismus“ zum Wohl der Kinder?
f/m: Noch einmal zurück zu deiner Arbeit in der Schule: Inwiefern hast du das Gefühl, dass du den Kids wirklich etwas „mitgeben“ kannst – also rein inhaltlich, was das Wissen angeht, aber auch darüber hinaus … inwiefern profitieren die Kinder davon, wenn Volunteers aus dem Ausland kommen?
Tobias: Das ist schwierig zu sagen. Ich wollte meine Arbeit darauf fokussieren die Lehrer zu unterstützen, damit Sie das Wissen verteilen können. Nicht zuletzt aus diesem Grund war meine direkte Arbeit mit den Schülern überschaubar. Aber ich glaube schon, dass jede Minute, die ich mich den Kindern zugewendet habe, schön für sie war. Der Schultag ist ziemlich streng organisiert. Mit Strafen wenn etwas mal nicht so gut läuft. Ich habe mich ja völlig ohne Druck mit ihnen beschäftigt und in den Gesprächen konnte sicherlich das ein oder andere Vermittelt werden, was nicht im strengen Unterrichtsplan vorhanden ist. Darüber hinaus habe ich immer gerne Späße mit den Schülern gemacht. Weil mein Eindruck war, dass sie manchmal nicht so viel Freude haben.
„Ich sehe im Voluntourismus ein großes Problem: Kurzzeitengagements sind aus meiner Sicht nicht besonders sinnvoll. (…) Besonders dann, wenn mit Kindern gearbeitet wird. (…) Und für die Volunteers, die das Ganze als günstigen Abenteuerurlaub sehen, habe ich auch kein Verständnis.“
f/m: Die letzte Frage habe ich auch vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussion rund um das Volunteering im Ausland gestellt. Hier geraten im Zusammenhang mit dem Begriff „Voluntourismus“ vor allem die gewerblichen Anbieter immer mehr ins Kreuzfeuer der Medien, die Arbeit mit Kindern ist einer der Haupt-Kritikpunkte. Leider wird hier zumeist sehr undifferenziert berichtet … trotzdem steht natürlich fest, dass Kinder in jedem Fall geschützt werden müssen und der Einsatz von Volunteers niemals zu ihrem Nachteil sein darf … welche Probleme siehst du da, bezogen auf das generelle Thema und auf deinen eigenen Einsatz in Kenia?
Tobias: Ich sehe im Voluntourismus ein großes Problem: Kurzzeitengagements sind aus meiner Sicht nicht besonders sinnvoll. Gerade in Entwicklungsländern benötigt man viel Zeit um sich einzuleben. Und es sollte schon etwas Beständigkeit für alle Beteiligten geben. Besonders dann, wenn mit Kindern gearbeitet wird. Ich habe von anderen Projekten gehört, wo man sowohl am guten Willen der Hosts als auch der Besucher zweifeln kann. Auf der einen Seite sind Hosts, die den Aufenthalt nicht gut organisieren und auch Kurzzeitengagements in Kauf nehmen, in der Hoffnung an Geld und Kontakte der Freiwilligen zu kommen. Und für die Volunteers, die das Ganze als günstigen Abenteuerurlaub sehen, habe ich auch kein Verständnis. Wenn man tolle Erfahrungen, nah an den Menschen machen will, sollte man das im Vorfeld besprechen und ein Projekt aussuchen, wo das möglich ist, ohne dass Kinder benachteiligt werden.
f/m: Welches Feedback bekommst du von den Kids?
Tobias: Ein Weißer ist immer etwas ganz besonderes hier. Und wenn dann „Einer“ an der eigenen Schule ist freut das eigentlich jeden! Ich habe von Eltern gehört, dass die Kinder begeistert davon erzählt haben und sich mehr auf die Schule gefreut haben als sonst. Durch persönliche Gespräche und viel Zeit bei bzw. mit den Kindern habe ich den Eindruck bekommen, dass meine Anwesenheit sehr genossen wird.
f/m: Und wie verläuft die Zusammenarbeit mit den Lehrern?
Tobias: Die Lehrer sind mir gegenüber – wie eigentlich alle Menschen – sehr respektvoll. Ich denke aber manchmal, dass sie sich noch mehr Aufmerksamkeit von mir wünschen würden. Diesen Eindruck habe ich z.B. wenn ich mich den Kindern zuwende und mit ihnen spreche oder sogar etwas an meinem Laptop zeige. Viele aus dem Kollegium wünschen sich dann wohl, dass ich nur Zeit mit ihnen verbringe und nicht mit den Kindern. Manchmal denke ich, dass sie die größeren Kinder sind.
„Mama Benter“, die Gründerin der Little Stars, ist überall als die gute Seele der Insel bekannt. Sie starb vor zwei Jahren. Einmal wurde ich in einem kleinen Shop beim Kaufen von Keksen für die Kinder mit ihr verglichen. Das hat mich sehr geehrt (…).
f/m: Gibt es aus der bisherigen Zeit irgendwelche ganz besonderen Momente oder Anekdoten, von denen du berichten kannst?
Tobias: Es gibt viele Momente, wo ich vor allem mit Kindern rumgealbert habe und das Gefühl hatte, dass sie richtig herzhaft lachen. Der Schulalltag ist sehr lang und streng geregelt. Da kommt Spiel und Spaß meiner Meinung nach etwas zu kurz. Auch sind harte Bestrafungen wie Stockschläge durchaus möglich. Daher habe ich mich immer sehr gefreut, wenn die Kinder in meiner Gegenwart ganz unbeschwert sind. „Mama Benter“, die Gründerin der Little Stars, ist überall als die gute Seele der Insel bekannt. Sie starb vor zwei Jahren. Einmal wurde ich in einem kleinen Shop beim Kaufen von Keksen für einige Kinder mit ihr verglichen. Das hat mich sehr geehrt und wird mir sicher in Erinnerung bleiben.
Eine neue Schulküche für die „Little Stars“
f/m: Nun noch zu einem ganz wichtigen Thema: Du hast eine Crowdfunding-Aktion gestartet, um für die neue Schule eine neue Küche kaufen zu können. Erzähl doch mal, wieso es die braucht, wie du auf die Idee der Kampagne gekommen, und wie du die Sache angegangen bist.
Tobias: Ich wollte neben meinem Computerunterricht noch etwas Bleibendes hinterlassen. Da ich aber nun für eine längere Zeit keine Einnahmen habe, kann ich nicht viel mehr spenden als meine Arbeitskraft und mein Wissen. Dann kam mir die Idee meine Film- und Fotokenntnisse für die, Schule einzusetzen. Die Idee war ein Video für eine Crowdfunding Aktion zu machen. Bedarf für Investitionen gibt es viele, aber der Zustand der Schulküche hat es mir besonders angetan. Sie besteht aus einfachen Wellblechen und der Rauch der Feuerstelle zieht sehr oft in die angrenzenden Klassenräume. Gemeinsam mit dem Direktor habe ich überlegt, wie diese Situation verändern könnte und wie viel Geld nötig wäre. Einen gemauerten Raum, der den Namen Küche verdient und mit einem guten Herd samt Kamin ausgestattet ist, kostet auch in Kenia eine ganze Menge Geld: 4.000 $. Mit viel Fleiß und Motivation habe ich dann ein Video erstellt, um Geld über eine Internetspendenaktion zu sammeln. Mir war es wichtig ein authentisches Video zu erstellen, was nicht etwa unterernährte oder weinende Kinder zeigt. Nein, ich wollte zeigen, wie der Schulalltag hier aussieht. Das kann man sich nämlich nicht wirklich vorstellen. Naja und dann wird auch das Problem mit der Schulküche erläutert und gezeigt. Der Dreh hat wirklich viel Zeit und Arbeit gekostet. Es war aber umso schöner am Ende die Kinder Lachen zu sehen, wenn sie sich und die Schule auf diesem unbekannten Gerät (Laptop) sehen.
Das Video zur Crowdfunding-Kampagne:
Hier geht´s zur Spendenaktion:
Tobias, die Lehrer, und vor allem die Kinder der Schule freuen sich über eine Spende, damit der Wunsch nach einer neuen Küche in Erfüllung geht.
f/m: Und wie sind die „Dreharbeiten“ verlaufen? Du hattest vorhin schon angedeutet, dass die „eigentlich die Lehrer die Kinder sind“…
Tobias: Tja, also ich fand es interessant die Schule und die Kinder zu zeigen. Die Lehrer hätten sich sicher mehr Auftritte von sich gewünscht und waren beim Drehen mit den Kindern sicher ein bisschen eifersüchtig. Aber ich finde auch, die Lehrer kommen nicht zu kurz in dem Video und der Schulleiter hat einen ganz wichtigen Part im Video. Er erklärt das Problem mit der Küche.
Tipps für angehende Volunteers
f/m: Ok Tobias, wir kommen nun langsam zu Ende des Gesprächs. Ich würde dich aber gern noch darum bitten, dass du unseren Lesern, unter denen sich viele angehende freiwillige Helfer befinden, noch einige Tipps gibst, indem du in einigen Sätzen zusammenfasst, was du ihnen für ihre Freiwilligenarbeit im Ausland rätst…
Tobias: Eine gute Vorbereitung ist natürlich wichtig. Ich rate aber auch sich nicht verrückt zu machen und einfach etwas zu wagen. Man soll nicht blauäugig sein, aber da draußen warten tolle Aufgaben und noch tollere Menschen! Das Internet und nicht zuletzt freiwilligenarbeit.de bieten ausführliche Tipps und vermitteln Projekte.
f/m: Vielen Dank Tobias!
Tobias: Dankeschön für das Interview und vielen Dank für euer Interesse an meinem Projekt!
Tobias in Südamerika
f/m: Ach so, das hätte ich fast vergessen: Du wirst ja nach deinem Aufenthalt in Kenia in Richtung Südamerika aufbrechen – was genau hast du dort vor? Geht es wieder um das Thema Freiwilligenarbeit?
Tobias: Ich werde nach Brasilien fliegen und dort zwei Freundinnen treffen. Gemeinsam wollen wir dann durch Südamerika reisen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir uns dort auch sozial engagieren.
f/m: Ich wünsche Dir ganz viel Spaß und eine gute Reise! Vielleicht hören wir ja mal wieder von dir…
Tobias: Ich melde mich gerne, wenn es etwas zu berichten gibt! 🙂
Zur Person:
Tobias Regesch ist eigentlich Diplom-Medienwirt/-gestalter und lebt in Köln. Ende 2014 hat er aber beschlossen die Karriere erst einmal hintenan zu stellen und die Welt zu bereisen. Ziele, die nicht mit einfachen Touristentouren zu erreichen sind, reizen ihn besonders. Im heimischen Deutschland und den Nachbarländern geht er gerne auf Höhlentouren oder wandert durch die oft verkannten Landschaften um Orte vergangener Zeit zu entdecken. Soziales Engagement und Freiwilligenarbeit war schon immer ein wichtiges Thema für Tobias. Während der laufenden Reise von Afrika über Südamerika nach Kanada soll Volunteering und Woofing immer wieder ein wichtiger Bestandteil sein. Der Kontakt zu einheimischen Menschen ist ihm sehr wichtig um neue Sichtweisen zu bekommen und sich gegenseitig auszutauschen.
Schreibe einen Kommentar