Los Monos: Ein Herz für Affen

zwei Totenkopfäffchen im Wald

Eigentlich waren Veronique Grand und Yvan Bouvier 2001 aus der Schweiz nach Ecuador ausgewandert, um dort ihren Lebensabend zu genießen. Sie hatten nicht vorgehabt, die erste Rettungsstation für in Not geratene Tiere von Puyo, Hauptstadt der ecuadorianischen Provinz Pastaza, am Rande des Amazonasbeckens und mitten im tropischen Regenwald gelegen, zu eröffnen. Doch dann bekamen sie eines Tages Besuch von einer einheimischen Familie. Diese brachten ihnen ihren Affen vorbei, den sie bis dato als Haustier gehalten hatten, weil sie nicht mehr mit ihm klar kamen. Veronique und Yvan ließen den Affen auf ihrem Gelände frei und fortan brachten die Einwohner von Puyo alle möglichen Affen, die früher in ihren Häusern gelebt hatten. Ab einer gewissen Anzahl von Tieren mussten sich die beiden Schweizer das ganze von der Regierung genehmigen lassen und entschlossen sich 2007 dazu, die Stiftung Los Monos Selva y Vida sowie die Rettungsstation Paseo de los Monos zu gründen. Monos ist der spanische Begriff für Affen.

Tierauffangstation im Regenwald von Ecuador

Mittlerweile eine Heimat für 65 Affen

Mittlerweile sind auf der Station 65 Affen aus sieben verschiedenen Arten beheimatet – Klammeraffen, Wollaffen,

Mittlerweile leben 65 Affen auf Los Monos
Mittlerweile leben 65 Affen auf Los Monos

weißen und schwarzen Kapuzineraffen, Totenkopfaffen, Tamarinaffen sowie Satansaffen. Aber auch andere wilde Tiere wie Nasenbären, Schildkröten oder sprechende Papageien haben dort ihren Platz gefunden. Da die Anzahl der Tiere stetig steigt, wächst auch die Arbeit ständig. Daher sind Volontäre mehr als willkommen, derzeit ist Platz für zwölf, die Kapazitäten sollen aber auf 18 erhöht werden. Besonders gerne werden natürlich Biologen oder Tierärzte aufgenommen, aber auch andere Berufszweige können sich bewerben, sofern die Bewerber bereit sind, hart zu arbeiten. Denn die täglichen Aufgaben wie das Wiegen und Vermessen der Tiere, das Beobachten des Verhaltens, die Fürsorge der Affenbabies und der verletzlichen Tiere verlangen den Freiwilligen einiges ab. Dafür erhalten sie die einmalige Chance, zusammen mit den Tieren in ihrer natürlichen Umgebung zu leben.

Zusammenarbeit mit dem Umweltministerum

Die Station arbeitet immer noch eng mit dem Umweltministerium zusammen, insbesondere bei der Wiedereingliederung der Tiere in die Natur. „Diejenigen Tiere, die wir nicht freilassen können, leben hier auf einem Hektar Sekundärwald und erhalten viel Liebe und Zuneigung“ sagt Carolina von der Stiftung „Los Monos, Selva y Vida“. Gerade wenn es um die Tiere und deren Lebensbedingungen geht, sind auch immer Ideen gefragt: „Da sind wir immer für Verbesserungsvorschläge offen“, so Carolina. Volontäre sollten  Spanisch, Englisch oder Französisch können, denn das sind die meist gesprochenen Sprachen auf Los Monos, was mittlerweile auch ein Anziehungspunkt für Touristen ist. Deren freiwilliger Obulus ist zu einer der Haupteinnahmequellen der Station geworden. Die Touristen – einheimische und ausländische – werden bei ihrem Besuch auch über die Umstände aufgeklärt, wie die Tiere nach Los Monos gekommen sind, in der Hoffnung, dass sie ein wenig Input mitnehmen.

Erhaltung des Dschungels ein weiteres Projekt

Neben den Tieren ist die Erhaltung deren Lebensraum, des Dschungels, mittlerweile ein weiteres Projekt der Besitzer Veronique und Yvan. Das illegale Abholzen von Wäldern ist immer noch ein großes Problem in Ecuador, es gibt zwar viele Nationalparks, aber nicht genügend Personal, um diese zu bewachen, zudem ist Korruption weit verbreitet. Zudem kämpfen sie für einen besseren Umgang mit den Tieren in Ecuador, aber sie haben auch schon einiges geschafft: Aus einem Affen sind 65 geworden, nun wollen Veronique und Yvan möglichst vielen Tieren vor Ort, die in Not geraten sind, ein besseres Leben zu geben. Das Wichtigste, das Volontäre mitbringen sollten, ist also ein Herz für Affen.

Weitere Infos auf http://www.losmonos.org/