In Hippie-Kommune den Unterschied machen

bunt bemalter Van am Meer

Es war schon ein Wagnis, dass die beiden Engländerinnen Nicky und Helen in dem kleinen Dorf Malchingui, nördöstlich der Hauptstadt Quito vorhatten. Auf nahezu totem Ackerland, das von einer jahrelangen Monokultur heruntergewirtschaftet worden war, wollten sie mit Blick auf den Cotopaxi Berg eine organische Farm inklusive einer Art Hippie-Kommune, die auf errichten. Die Idee war schon ein wenig verrückt, aber das lesbische Paar, das eine kleine Tochter hat, setzte diese 2008 nach reiflicher Überlegung um. „Wir trugen die Idee schon eine Weile in uns, in einer Kommune, im Einklang mit der Natur zu leben und sich ökologisch selbst zu versorgen“, erklärt Helen. Nachdem immer mehr Freiwillige in die Rhiannon Community gekommen seien und sich eingebracht hätten, hätte sich das Ganze immer mehr und mehr entwickelt. Das war auch genau das, was Nicky und Helen von Anfang an wollen, dass sie sich mit anderen Menschen austauschen und dass Rhiannon ein Ort ist, wo man etwas über nachhaltiges Leben lernen kann. Denn auch die Gebäude auf der Farm sollten mit der Hilfe von Freiwilligen durch nachhaltiges Bauen entstehen.

Häuser aus Sandsäcken mit Fenstern aus Flaschen

Mittlerweile stehen schon einige Häuser, aus Sandsäcken mit Erde errichtet, die von der Form an Iglus erinnern. Als Dämmstoff wurde ein Gemisch aus Sand, Wasser und Affenkot verwendet, als Fenster dienen recycelte Flaschen. Die Häuser wurden mit Hilfe von Volontären errichtet und werden künftig neuen Freiwilligen als Unterkunft dienen.

Westliches Leben wird komplett auf den Kopf gestellt

Wer nach Rhiannon, benannt nach einer keltischen Gottheit, kommt, muss sein Leben ein wenig umstellen: Es gibt kein Internet, nur Telefon sowie Handy, es gibt nur eine biologische Toilette, die alle zwei Woche von den Volontären geleert werden muss und das Essen ist vegetarisch. Es wird das zubereitet, was auf der Farm gerade wächst. Für einige Freiwillige ist das eine echte Umstellung, aber die meisten gewöhnen sich mit der Zeit daran und respektieren die Gewohnheiten dort. „Einige wenige haben aber trotz allem Fleisch im Haus gegessen. Die mussten wir dann bitten, die Community wieder zu verlassen“, so Helen. Solche negativen Erfahrungen kämen allerdings nicht häufig vor, in der Regel sei das Gegenteil der Fall und sie und Nicky würden viel von den Volontären lernen.

Mehr Haustiere als Menschen leben auf der Farm

Auf der Farm gibt es oft mehr Haustiere als Menschen, viele Hunde und Katzen, sowie Hühner und zwei Esel, alle leben friedlich nebeneinander. Nachdem das Tagesprogramm absolviert ist, können die Freiwilligen ihre Freizeit nutzen, um eine der angebotenen Yoga-Klassen zu nutzen oder um an der Sauna-Zeremonie mit Tänzen und Gebeten teilzunehmen. Häufig wird aber auch einfach nur in Gruppen musiziert oder Sport gemacht, beliebt sind aber auch die vielen Spieleabende.

Wiedervereinigungs-Fest mit Freiwilligen aus der ganzen Welt

Fünf Jahre ist die Gründung von Rhiannon mittlerweile her. Im Dezember gab es daher ein großes Wiedervereinigungs-Fest mit Freiwilligen aus aller Welt. Auch in 2014 sind Freiwillige mit Kenntnissen in ökologischer Selbstverpflegung, Architektur und Klempnern gern gesehen, aber auch sonst sind alle willkommen, die gerne hart arbeiten. In den fünf Jahren bisher hat sich viel getan. Helen und Nicky wählen die Volontäre – die Minimum einen Monat bei rund einem US-Dollar Kosten pro Tag bleiben sollten –  nach wie vor nach ihrer Intuition aus. Sie gucken, wer zum „Vibe von Rhiannon“ passt, und bisher haben sie noch nicht allzu oft daneben gelegen.

Wer sich für “Wwoofen” auf Rhiannon interessiert, bekommt hier weitere Informationen: www.rhiannon-community.org/