„Un poco del Chocó“ – der Name ist Programm: Für Menschen, die sich freiwillig engagieren oder ein biologisches Praktikum absolvieren möchten, ist die biologische Station Un poco del Chocó inklusive 15 Hektar privatem Untersuchungsgebiet wie Willy Wonkas Schokoladenfabrik. Ein Himmel auf Erden für Natur – insbesondere für Vogelliebhaber. Allein 240 Vogelarten hat die Besitzerin Nicole Büttner in der Übergangszone zwischen den beiden Biodiversitäts-Hotspots „Chocó“ und „Tropische Anden“ registriert. Besucher, Praktikanten und Freiwillige sind immer gleichermaßen fasziniert von dem vom Aussterben bedrohten Bindengrundkuckuck, der nur in den tropischen Regenwäldern vorkommt.
Naturschutz-Projekt & Biologische Station
Die Deutsche Nicole Büttner hat Un poco del Chocó im Jahr 2005 zusammen mit ihrem ecuadorianischen Ehemann Wilo gegründet. Der Gedanke dahinter war, Naturschutz in Ecuador mit der Gründung einer kleinen biologischen Station zu verbinden und zu finanzieren. Nicole hatte davor selbst negative Erfahrungen auf einer Station gemacht, auf der der sie ein biologisches Praktikum absolvieren wollte, was sich aber als Freiwilligenarbeit herausstellte.
15 Hektar Regenwald
Die Deutsche wollte es nach Abschluss ihres Diploms besser machen und anderen Biologie-Studenten eine Chance geben, dass sie während ihres Praktikums wirklich etwas lernen, was sie für ihr Studium nutzen können. „Dies war die inititiale Idee und dafür waren wir zwei Jahre gemeinsam in Deutschland um uns das nötige Startkapital zu erarbeiten“, erzählt Nicole. Damit waren sie und und Wilo in der Lage, 15 Hektar Bergregenwald kaufen. Der Beginn von Un poco del Chocó. Doch schnell stießen die beiden bei der Arbeit an ihre Grenzen. Denn um das Reservat herum, gab es so viel Arbeit, dass auch noch Freiwillige Helfer vonnöten waren. Daher bieten Nicole und Wilo neben den biologischen Praktika auch noch Freiwilligenarbeit an. Die beiden Programme sind allerdings verschieden, mit unterschiedlichen Inhalten.
Paradies für Vogelliebhaber
Da „Un poco del Chocó“ auch ein Paradies für Vogelliebhaber ist, zieht die Station auch immer häufiger Touristen an, die einen Blick auf den seltenen „Bindengrundkuckuck“ erhaschen wollen. Dies bestätigt Praktikantin Sonja Johannsmeier, welche die Staion ebenfalls besonders Vogelkundler empfiehlt, da dort allerlei tropische wie Tukane und Kolibris sowie seltene Vögel zu beobachten seien. Und auch sie schwärmt vom Bindengrundkuckuck. „Im Bereich Tourismus fällt bei uns immer mehr Arbeit an“, sagt Nicole.
Bedarf an „Volos“ wächst
Das ist also ein neuer Bereich, in dem sich die durchschnittlich zehn bis 15 Freiwilligen pro Jahr engagieren können. Ansonsten sind diese bei Schreinerarbeiten, im organischen Garten, im Anlegen von Wegen durch den Bergregenwald sowie der Umwelterziehung gefragt. Der Bedarf an Freiwilligen wächst stetig, da es auch ansonsten immer viel Arbeit im Reservat gibt. Viele der Freiwilligen kommen aus Deutschland, weil Nicole natürlich die Kontakte dorthin hat und man in Un poco del Chocó daher auch nicht zwingend Spanischkenntnisse mitbringen muss. Nicole betont aber, dass man offen für alle Nationalitäten und auch für Menschen mit Behinderungen sei, allerdings müssten die Freiwilligen körperlich fit und aus rechtlichen Gründen volljährig sein. Der Mindestaufenthalt beträgt vier Wochen, aber wer bleibt nicht schon gerne vier Wochen im Paradies? Un poco del Chocó ist für die meisten wie eine süße Versuchung, einmal gekostet, kommen sie gerne wieder, so wie die ehemalige Praktikantin Peggy, die ihren erneuten Besuch bereits geplant hat.
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