Freiwilligenarbeit im Ausland zu leisten ist eine tolle Möglichkeit, um spannende Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Wenn man sich dafür entscheidet, als Freiwilliger ins Ausland gehen zu wollen, warten aber viele Fragen, die beantwortet werden sollen: Wo kann man Freiwilligenarbeit leisten? Welche Kosten entstehen für mich? Bin ich überhaupt geeignet für Freiwilligenarbeit? Wir haben die 10 häufigsten Fragen für dich beantwortet.
Alle Fragen im Überblick:
- 1 | Was ist Freiwilligenarbeit?
- 2 | Wer kann Freiwilligenarbeit machen?
- 3 | Wo kann man Freiwilligenarbeit machen?
- 4 | Was kostet Freiwilligenarbeit?
- 5 | Warum ist Freiwilligenarbeit gut?
- 6 | Warum Freiwilligenarbeit im Ausland?
- 7 | Wie lange sollte Freiwilligenarbeit dauern?
- 8 | Wie finanziere ich Freiwilligenarbeit?
- 9 | Was sollte man für Freiwilligenarbeit mitnehmen?
- 10 | Kann man Freiwilligenarbeit zu Zweit machen?
Was ist Freiwilligenarbeit?
Freiwilligenarbeit ist soziales, unentgeltliches Engagement in einem gemeinnützigen Projekt. Das bedeutet, dass man als freiwilliger Helfer, oder auch Volunteer, seine Arbeitskraft für eine gewisse Zeit zur Verfügung stellt um bei einem Hilfsprojekt mitzuwirken. Bereiche, in denen man als freiwilliger Helfer aktiv werden kann, sind zum Beispiel Bildung & Unterricht, Gesundheit & Betreuung, Tierschutz & Wildlife, Natur- & Umweltschutz, Tourismus-Entwicklung oder auch Bau & Infrastruktur.
Wer kann Freiwilligenarbeit machen?
Grundsätzlich kann jeder Freiwilligenarbeit machen, der sich sozial engagieren möchte. In der Regel muss man für Freiwilligenprojekte zwar über 18 Jahre alt sein, aber auch für 16- oder 17-Jährige gibt es durchaus zahlreiche Alternativen. Eine Altersobergrenze gibt es prinzipiell nicht, soweit man körperlich fit genug ist.
Unabhängig vom Alter sollten je nachdem, wo man Freiwilligenarbeit leisten möchte, auf jeden Fall gute Englischkenntnisse vorhanden sein. Ansonsten kann eigentlich jeder Freiwilligenarbeit leisten, der die nötige Motivation mitbringt und sich an die eventuell unkomfortablen Bedingungen vor Ort anpassen kann. Bei einigen Projekten kann es allerdings noch andere Voraussetzungen geben, wie zum Beispiel ein gesundheitliches Attest oder gewisse Vorkenntnisse/Berufserfahrung.
>> Hier weiterlesen: Welche Voraussetzungen gibt es für Freiwilligenarbeit im Ausland
>> Hier Freiwilligenarbeit unter 18 finden
Wo kann man Freiwilligenarbeit machen?
Freiwilligenarbeit kann man eigentlich in jedem Land weltweit leisten, da es überall Projekte gibt, die gewisse Bereiche verbessern sollen. Zahlreiche spannende Projekte gibt es vor allem in Ländern Afrikas, Südamerikas oder auch Asiens. Wer lieber Europa, Nordamerika oder Ozeanien entdecken möchte, findet aber ebenfalls viele Möglichkeiten, um sich dort zu engagieren.
>> Finde spannende Zielländer weltweit
Was kostet Freiwilligenarbeit?
Die Kosten für Freiwilligenarbeit sind sehr unterschiedlich. Zunächst sind die Kosten abhängig davon, ob du dir privat ein Freiwilligenprojekt suchst, du einen Freiwilligendienst ausübst der staatlich gefördert wird oder ein Projekt über eine spezielle Organisation wie Rainbow Garden Village buchen möchtest. Wenn ein Projekt bei einer Organisation gebucht wird, können je nach Dauer, Land und Art der Freiwilligenarbeit Kosten von 700-3.000 Euro anfallen. Dieses Geld wird größtenteils dafür verwendet die Unterkunft, Fahrdienste und die Projekt-Betreuer bezahlen zu können und wird dazu benötigt, das Projekt überhaupt weiter betreiben zu können bzw. auch weiterzuentwickeln und neue Projekte ins Leben zu rufen.
Warum ist Freiwilligenarbeit gut?
Diese Frage scheint leicht zu beantworten: Schließlich stellt man seine Arbeitskraft zur Verfügung und hilft tatkräftig bei einem wichtigen Projekt mit. Tatsächlich gibt es zahlreiche Projekte, bei denen helfende Hände dringend gebraucht werden, um vorankommen zu können. Damit auch du bei einem solchen Projekt wertvolle Hilfe leisten kannst, solltest du allerdings darauf achten, dass dein Volunteering nicht zum sogenannten Voluntourism wird.
Beispielsweise sollte genug Zeit aufgebracht werden können, damit du dich wirklich eingewöhnen und sinnvoll mithelfen kannst – denn das geht nicht in 2 Wochen. Es ist immer sinnvoll zu hinterfragen, welche Fähigkeiten du selbst schon mitbringst und was im Projekt vor Ort gefordert wird. Dies solltest du vor der Auswahl deines Projektes genau hinterfragen und dir ggf. nochmal im Detail von der ausführenden Organisation erläutern lassen. Weiterhin trägst durch die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort zu einem interkulturellen Austausch bei. Du entwickelst ein Bewusstsein für die Situation in deinem Zielland und den damit verbundenen Problemen. Die Freiwilligenarbeit ist somit nicht nur als Chance für deine Persönlichkeitsentwicklung zu sehen sondern auch als wertvoller Beitrag zu Verbesserung einer Misslage.
>> Mehr zu den Gründen, warum du Freiwilligenarbeit im Ausland machen sollte
>> Mehr Infos zu Nachhaltigkeit im Voluntourismus und Tipps für die Projektwahl
Warum Freiwilligenarbeit im Ausland?
Es gibt viele Gründe dafür, Freiwilligenarbeit im Ausland zu machen. Du kannst Auslandserfahrung mit sozialem Engagement verbinden und lernst das gewählte Land auf eine ganz spezielle, intensive Weise kennen. Am wichtigsten – denn dabei geht es beim sozialen Engagement bzw. gemeinnütziger Arbeit schließlich – ist, dass du mit deinen Fähigkeiten und deinem Engagement dabei hilfst ein Projekt voran zu bringen und einen Beitrag für andere leistest. Natürlich lernst du bei der Freiwilligenarbeit im Ausland auch viel für deine eigene Persönlichkeit dazu. Du erlebst eine fremde Kultur, wie es für Touristen nie möglich wäre und sammelst Erfahrungen, die du nie vergessen wirst. Außerdem knüpfst du Kontakte zu Helfern aus aller Welt und kannst deine Sprachkenntnisse erweitern. Zu guter Letzt kann dein Projekt im Ausland eine wichtige Referenz in deinem Lebenslauf sein und dir somit auch beruflich einen Vorteil verschaffen.
Wie lange sollte Freiwilligenarbeit dauern?
Grundsätzlich gibt es Projekte ab einer Dauer von 2 Wochen bis zu mehreren Monaten oder sogar einem ganzen Jahr. Die Dauer und Verfügbarkeit der Projekte hängt jedoch immer von verschiedenen Faktoren, wie Zielland, Einsatzbereich und Bedarf ab. Grundsätzlich empfehlen wir, bei kurzen Projekten immer zu überlegen, ob man in dieser Zeit im gewählten Projekt wirklich helfen kann. Viele Projekte planen eine gewisse Einarbeitungszeit mit ein und übergeben je nach den vorgesehenen Aufgabenbereichen nicht direkt zu Beginn schon die volle Verantwortung an die zum Teil ungelernten Volunteers. Wer also z.B. nur für 2-3 Wochen in einem Projekt im Bereich Gesundheit & Medizin aktiv wird, wird meist Hilfsarbeiten ausüben oder nur hospitieren dürfen. Hast du dich aber beispielsweise für ein Projekt im Umwelt-oder Naturschutz entschiedene, wirst du vermutlich früher aktiv mithelfen können und eigenständig Aufgaben übernehmen dürfen. Ehemalige Volunteers empfehlen eine Dauer ab 3 Monaten, einige sogar ab einem halben Jahr, da man nur dann wirklich Land, Leute und das Projekt kennenlernen könne. Wer nicht so viel Zeit hat, kann auch an einem Workcamp teilnehmen und dabei für 2-3 Wochen mit Teilnehmern aus aller Welt an einem gemeinnützigen Projekt mitarbeiten. Alternativ sind für kurze Aufenthalte auch Freiwilligenarbeit-Rundreisen spannend. Hierbei kann man in verschiedene Projekte “hineinschnuppern” und sich ein Bild von der Freiwilligenarbeit im gewählten Land machen.
>> Hier mehr über Workcamps erfahren
>> Hier mehr über Freiwilligenarbeit-Rundreisen erfahren
Wie finanziere ich Freiwilligenarbeit?
Ein Freiwilligenprojekt muss nicht ausschließlich aus eigener Tasche finanziert werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie du auch ohne das notwendige Geld bei einem seriösen Projekt mitwirken kannst. Beispielsweise kannst du lokale Organisationen, Kirchen, Unternehmen oder Bekannte ansprechen, ob sie dein Vorhaben finanziell unterstützen wollen – vielleicht mit regelmäßigen Berichten als Gegenleistung. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, sich für ein Stipendium zu bewerben, oder während des Studiums Auslands-Bafög zu beantragen. Auch die schon angesprochenen staatlich geförderten Freiwilligen-Programme sind eine Möglichkeit – wobei man für solche meist mindestens ein halbes Jahr Zeit haben muss.
>> Mehr Infos zur Finanzierung deiner Freiwilligenarbeit
Was sollte man für Freiwilligenarbeit mitnehmen?
Was man für die Freiwilligenarbeit mitnehmen sollte, hängt ganz vom gewählten Projekt ab. Wirst du in einer Schule Kinder unterrichten? Hilfst du dem Umweltschutz und durchstreifst dabei den Regenwald? Oder engagierst du dich bei einem Schulbauprojekt und packst dort kräftig mit an? Jedes Projekt hat seine ganz eigenen Bedingungen und damit auch seine ganz eigene Packliste. Für jedes Freiwilligenprojekt gilt aber eines: Die schicken, teuren Klamotten können zuhause bleiben.
>> Die grüne Packliste für nachhaltiges Reisen
Kann man Freiwilligenarbeit zu Zweit machen?
Freiwilligenarbeit muss man nicht im Alleingang leisten – es gibt viele Möglichkeiten, zu Zweit bei einem Projekt teilzunehmen. Viele Organisationen stellen sich gerne darauf ein, wenn man gemeinsam mit einem Freund untergebracht werden möchte. Am besten gebt ihr eure Wünsche schon bei der Anmeldung an und fragt, was möglich ist. Mittlerweile gibt es übrigens sogar die Möglichkeit, mit der ganzen Familie bei einem Projekt mitzuwirken.
>> Hier erfahren, wie man Freiwilligenarbeit als Familie leisten kann!
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>> Volunteering-Tipps: Achte auf echten Tierschutz
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