Himmel auf Erden in Argentinien

Regenbogen im Naturreservat
Wer viel arbeitet, darf auch mal Pause machen - der Nachmittag ist für die Volontäre frei
Wer viel arbeitet, darf auch mal Pause machen – der Nachmittag ist für die Volontäre frei

Alle Volontäre und Wwoofer sind absolut begeistert vom Reservat Natural Aldea Luna, warum? Wir haben uns bei ehemaligen Freiwilligen umgehört und sind jetzt drauf und dran einen Flug nach Argentinien zu buchen.

“A Place in there we believe that a new World is possible…a place in there we bet on the future, working in the present. Because we believe that it´s time to do something, we believe that it´s no more time to say I don´t care…It’s time to work, but working seriously for ourselves and for our children and our grandchildren … “

Diese Leitsätze sind auf der Homepage von Natural Aldea Luna zu lesen. Die beiden Besitzer des Reservats im Nordwesten Argentiniens, Martín und Elizabeth Baldoni, träumen von einer besseren Welt, die in ihrem Reservat anfangen soll. Und es scheint zu funktionieren. Die Volontäre und Wwoofer sind jeweils absolut begeistert: „Der Aufenthalt in Aldea Luna war das Highlight meiner neunmonatigen Weltreise“, erklärt der 28-jährige belgische Grundschul-Lehrer Jeremy Lejoly. Alex (29) and Prescyllia (27), ein Paar aus Frankreich schwärmt:  „Aldea Luna ist wunderbar.“ Der 70-jährige Walise John Jenkins betrachtet das Reservat mittlerweile als sein „zweites Zuhause“. Die 28-jährige US-Amerikanerin Elspeth Paige Rollert machte in Natural Aldea Luna “eine Erfahrung, die sie niemals vergessen wird”. Auch der 37-jährige Designer, Russ Tamashiro, aus Hollywood kann das Reservat nur weiter empfehlen. „Meine Erfahrung war unglaublich, die Arbeit war lehr- und abwechslungsreich und hat Spaß gemacht.“

Das Gute-Gastgeber-Gen im Blut

Die Aussagen der ehemaligen Freiwilligen sprechen auf jeden Fall für sich, auch Martín und Elizabeth bestätigen, dass bisher niemals ein Volontär enttäuscht aus Aldea Luna abgereist ist. Vielleicht ist ein Grund, dass die beiden Besitzer das Gute-Gastgeber-Gen im Blut haben: Bevor sie vor sieben Jahren nach Argentinien übersiedelten und entschieden, ihr 963 Hektar große Paradies beschützen zu wollen, besaßen sie ein Hostel in Ecuador. Die rund 100 Volontäre im Jahr kommen von überall her, darunter aus Frankreich, den USA, Kanada, Australien und Neuseeland,  in das Reservat, das im Winter nur über ein Fahrzeug mit Allradantrieb erreichbar und im Sommer nur fußläufig erreichbar ist. Gearbeitet wird an sechs Tagen die Woche, allerdings nur halbtags von acht bis zwölf Uhr, der Rest des Tages sowie der Sonntag sind zur freien Verfügung – die Wwoofer arbeiten auch noch nachmittags drei Stunden, müssen aber dafür für die Verpflegung nichts bezahlen. Rund um das Reservat gibt es Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 20 Kilometern mit vielen Aussichtspunkten, die von den Volontären über die Jahre mit Sitzbänken bestückt wurden. Jährlich kommen immer Neue hinzu. Auch Aktivitäten wie Yoga-, Meditations- oder Tanzkurse werden angeboten, man kann am Wochenende einen Ausflug nach San Salvador de Jujuy machen oder Samstagabends Martíns Qualitäten als DJ auf einer der zahlreichen Parties bewundern. Dementsprechend sei es auch unmöglich, sich zu langweilen, ist sich Jeremy sicher.

Ein ausgewogenes Leben

Volunteers bei der Arbeit im NaturreservatMartín und Elizabeth legen sehr viel Wert darauf, dass alles ausgewogen ist, auch das Essen kommt vorrangig aus dem eigenen Garten und ist komplett vegetarisch und bio. Die Küche wird von allen Volontären, die auch bei der Vorbereitung des Mittag- und Abendessen mithelfen und dabei einiges über die vegetarische Küche lernen, sehr gelobt – auch von den Nicht-Vegetariern.  An einige Abende gibt es spezielle Kochsessions für frische Marmelade oder die Reservats-eigene Spezialitat, die Aldea Luna Paprika Sauce, eine würzige Chili-Sauce – da macht sich wieder die Hostelerfahrung positiv bemerkbar.

Jeder ist willkommen

Jeder ist willkommen in Aldea Luna, was auf Deutsch „Mondland“ bedeutet, es gibt keine Altersbeschränkung, einzig Jugendliche, die alleine anreisen, müssen mindestens 18 Jahre alt sein, aber das Reservat ist auch offen für ganze Familien. Der Brite John Jenkins war mit seinen 70 Jahren schon einer der Ältesten, ist aber auch für sein Alter eine echte Sportskanone: Er nimmt regelmäßig an Läufen teil, macht Paragliden, surft, besitzt zwei Motorräder und das war längst nicht alles. Während Johns Aufenthalt waren allerdings auch noch einige andere Männer um die 60/65 Jahre im Reservat, die sich auch sehr wohl mit den täglichen Aufgaben gefühlt haben. Neben Freiwilligen und „Wwoofern“ kommen auch noch Gäste nach Aldea Luna, die ganz regulär für ihren Aufenthalt zahlen und in den Bergen, Wäldern und Flüssen ein paar Tage entspannen möchten. Die Abgeschiedenheit tut ihr Übriges. Russ kann dies nur bestätigen: „Dieser Ort ist perfekt für jemanden, der die Natur, Ruhe und Abgeschiedenheit liebt, aber auch für diejenigen, die sich für Ökologie, Naturschutz und Spiritualität interessieren.“

Krasser Gegensatz zum sonstigen Leben

Abends haben die Volunteers Zeit in der UnterkunftGerade für Leute wie Russ ist Aldea Luna ein besonders krasser Gegensatz zu ihrem sonstigen Leben: Denn der 37-jährige Designer lebt im schnelllebigen Hollywood. Katrina and Aaron, ein australisches Pärchen, gehen sogar soweit Aldea Luna nach ihrem Aufenthalt als „Himmel auf Erden“ zu bezeichnen. Die beiden waren zusammen mit John als Volontäre in einer Tierauffangstation im Amazonas in Peru und schwärmten ihm damals vom Reservat vor. Da musste sich John einfach selbst ein Bild machen und hat es auch nicht bereut. Nun will er jeden davon überzeugen, in Aldea Luna vorbeizuschauen. Bei seiner Tochter hat es bereits geklappt und auch er hat seinen nächsten Aufenthalt schon wieder fest eingeplant – Ende des Jahres soll es soweit sein.

Wer mehr über das Reservat Aldea Luna wissen will, findet hier noch einen Erfahrungsbericht des ehemaligen Volontärs John Jenkins aus Wales.

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