„Oh, wie schön ist Panama!“ Wer kennt diesen Satz nicht und bei wem hat er nicht schon Sehnsüchte ausgelöst? Marieke Frey war eine von ihnen. Die 22-Jährige aus Berlin wollte schon seit ihrer Kindheit einmal in das mittelamerikanische Land reisen – angeregt durch das Kinderbuch von Janosch, aber auch durch Reiseberichte von Freunden, die durch Mittel- und Südamerika gereist sind. Als Agrarwissenschaftsstudentin kam ihr da das Freiwilligenprogramm von Ecofarms Panama – sie war durch den Deutschen Bauernverband darauf aufmerksam geworden – gerade recht. Ihr gefiel vor allem, dass es dort in erster Linie um nachhaltige Entwicklung und „Organic Gardening“ gehen sollte.
Mamoni-Region langfristig schützen
Ecofarms Panama wurde von Fernando Lopez im Herbst 2010 nach seinem Bachelorabschluss in Wirtschaftswissenschaften mit der Intention gegründet, die Region im Bereich des Mamoni-Flusses – anderthalb Stunden von Panama City entfernt – zu schützen. Da er in seinem letzten Studienjahr auf dem Land gearbeitet hatte, ging es ihm dabei vor allem um einen nachhaltigen Ansatz bei der Nutzung der Ländereien in dieser Region. Volontäre und Praktikanten spielen dabei eine große Rolle. Denn ohne ihre Unterstützung – bis zu zehn im Monat können vor Ort mit anpacken – wäre das Ganze nicht möglich. Dementsprechend haben diese auch großen Einfluss auf den Erfolg des Projekts. Marieke hat gerade das und auch die Möglichkeit gereizt, auch eigene Ideen umsetzen zu können. In ihren drei Monaten von Januar bis April diesen Jahres vor Ort hat sie unter anderem selbst einen Kräutergarten angelegt, das Hühnerhaus „restauriert“ sowie den Blog mit aufgebaut.
Freiwillige müssen Minimum drei Monate Zeit haben
Wer als Freiwilliger bei Ecofarms Panama mitarbeiten möchte, sollte allerdings schon ein wenig Zeit – Minimum drei Monate – und besondere Fähigkeiten mitbringen. Besonders gern sind natürlich Gärtner und Tischler. Diese bekommen dann während ihres Aufenthalts auch besonders Projekte zugewiesen. Das größte ist derzeit der Bau eines bio-tropischen Forschungszentrums. Aber auch für andere Volontäre gibt es genügend Aufgaben, wie beispielsweise die Koordination der Arbeit oder das „In-Schuss-Halten“ der Zimmer und des Gartens.
Bei Marieke gab es eine ganze Bandbreite von Freiwilligen: Teilnehmer, die Agrarwissenschaft im Master studiert haben, frische Abiturienten, Gärtnerlehrlinge und sogar ein Jurist. Für Praktikanten gibt es grundsätzlich etwas andere Aufgaben, die tagtäglich neu vergeben werden. Sie können auch für eine kürzere Zeit vorbei schauen, müssen allerdings auch ein kleines Bewerbungsverfahren durchlaufen.
Hauptsächlich Deutsche vor Ort
Marieke gefiel besonders, dass der Projektleiter stets an neuen Ideen und Kompromissen interessiert und auch die Stimmung bei der Arbeit stets gut war. „Dadurch habe ich mich in keinster Weise ausgebeutet gefühlt, wie das bei vielen Praktika vorher der Fall war.“ Natürlich sollte man teamfähig sein und seine Standards ein wenig zurück schrauben, gab die Berlinerin allen Interessierten mit auf den Weg. Denn Panama ist eben nicht Deutschland, allerdings kommen die meisten Praktikanten und Volontäre bei Ecofarms Panama aus Deutschland, das war auch bei Rieke so. Wer also hofft, sein Spanisch oder Englisch zu verbessern, wird es etwas schwierig haben. Wer einmal an einem Projekt von Ecofarms Panama teilgenommen hat, kommt gerne wieder. „Viele betrachten das inzwischen als ihr Zuhause und wollen sich dann vor Ort anschauen, wie weit das Projekt inzwischen gediehen ist“, erklärt Fernando Lopez. Auch Marieke hat ihren Aufenthalt in Panama sehr genossen. „Der schönste Moment war, als ich mit einer anderen Freiwilligen, Franzi, barfuss bei Regen im nassen Gras zur Musik aus dem Autolautsprecher getanzt habe“, erklärt die Berlinerin. Insgesamt habe es aber so viele schöne Momente gegeben, dass es schwierig sei, alle aufzuzählen. Die Freizeit kommt nach getaner Arbeit auch nicht zu kurz, so dass oft genug die Möglichkeit blieb, in der Hängematte unter dem Mangobaum zu liegen und dem Rauschen des Flusses zuzuhören, mitten im Urwald in der Quelle eines Flusses baden zu gehen oder am Lagerfeuer mit selbst gemachten Popcorn zu sitzen. All das hat Marieke noch sehr gut in Erinnerung.
Lopez ist es trotz der vielen deutschen Teilnehmer sehr wichtig, dass die Freiwilligen und Praktikanten auch etwas von der dortigen Kultur und den Unterschieden mitbekommen. Marieke findet auch, dass der Aufenthalt eine gute Erfahrung für alle sei, die einmal etwas Exotischeres erleben möchten.
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