Die letzte Etappe seiner Peru-Reise führt unseren Volunteer-Reporter Heiner in den Regenwald – genauer gesagt: nach Puerto Maldonado. Neben der Erkundung der Flora und Faune, gibt es hier Zeit, um am Pool zu relaxen, Affen zu kraulen und Projekt Scouting zu betreiben. Lest in Heiners sechstem Bericht, was es im Regenwaldprojekt von Tuxpi Volunteering zu tun gibt und warum ihm der Abschied aus Peru nun erst recht schwer fallen wird…
Das Regenwaldprojekt von Tuxpi Volunteering
Nach 12 ½ Stunden Busfahrt komme ich endlich an: in Puerto Maldonado, Stadt im Südosten Perus, mitten im Regenwald. Es ist inzwischen halb 11 nachts, aber noch immer angenehm warm, fast heiß. Ich streife also erstmal meine Regenjacke ab und stapfe durch den Matsch zur Motorrikscha, oder Mototaxi, wie sie hier heißen. Es geht über kaum beleuchtete Straßen, um mich herum üppige Vegetation und kleine Baracken.
In der Anaconda Lodge angekommen 
Dann bin ich da: Anaconda Lodge. Ja, so heißt sie wirklich. Schon mal vielversprechend, denke ich. Eine mittelalte, thailändische Frau, die ich aus Versehen aus dem Bett geklingelt habe, öffnet mit einer Taschenlampe bewaffnet das Tor. Im gebrochenen Englisch fragt sie mich aus, während wir uns durch den dunklen Regenwald bewegen. Zwischen dem Dickicht dann die Strahlen weiterer Lichtkegel. Es sind die Volontäre und ihr Leiter, Christoph, nur in kurzen Hosen und Flipflops. Nach der Begrüßung folgt auch gleich die erste Begegnung mit der heimischen Tierwelt. An einem Baum sitzt eine Tarantula, vermutlich größer als meine Hand. Erleichtert und erschöpft betrete ich das Volontärhaus, in dem schon ein unfassbar hässlicher peruanischer Nackthund, von uns später „Rattenhund“ getauft, und ein kleines Kätzchen, zum Glück niedlich und verschmust, auf mich warten. Den Abend lassen wir beim Kartenspielen ausklingen, bevor ich schließlich unter dem Moskitonetz in einen halbkomatösen Schlaf falle.
Entspannen am Pool und mit Affen knuddeln
Die nächsten Tage werden zum Glück eher entspannt. Den Morgen beginne ich grundsätzlich am Pool, der zur Anaconda Lodge gehört und neben den Touristen auch von den Volontären genutzt werden kann. Dieser macht das Dasein im Regenwald auch deutlich erträglicher, denn eine gelegentliche Abkühlung ist bei der schwülen Hitze hier absolut notwendig. Am Pool begegne ich auch meiner neuen Freundin, Sue, einer jungen, roten Brüllaffendame. Sofort springt sie auf meinen Schoß und lässt sich ausgiebig den Bauch kraulen. Ich bin verliebt. Alleine wegen Sue hat sich schon die Reise in den Regenwald gelohnt.
Projekt-Scouting im Regenwald 
Doch es ist nicht alles faules Herumliegen am Pool. So betreiben wir auch ein wenig Projekt-Scouting: Wir fahren mit einem kleinen Boot den Fluss herunter, zu einem weiteren Gelände, das touristisch genutzt wird. Hier kann man per Ziplining von einem Baumwipfel zum nächsten sausen und auf Touren durch den Regenwald Flora und Fauna bestaunen. In Zukunft sollen auch hier Volontäre zum Einsatz kommen: Als Tourführer arbeiten, sich um den Garten kümmern und die vielfältige Pflanzenwelt erforschen, sind nur einige der vielen Möglichkeiten. Auf jeden Fall besteht viel Potential für ein spannendes Projekt.
Arbeiten im Garten, Regenwald oder im Haus
Natürlich wird aber auch im bestehenden Projekt der Anaconda Lodge geschuftet. Die Volontäre schlagen Wege durch den Regenwald, bauen im eigenen Garten Gemüse an und arbeiten am Volontärhaus, um es für zukünftige Freiwillige noch wohnlicher zu gestalten. Es gibt auf jeden Fall noch einiges zu tun. Und nebenbei bleibt zum Glück genügend Zeit, mit dem Motorroller die Stadt unsicher zu machen, den Regenwald zu erforschen oder – natürlich – am Pool zu relaxen.
Etwas traurig darüber, dass meine Zeit in Puerto Moldonado – und mit der Affendame Sue –
schon vorbei ist, besteige ich den Flieger am Dschungelflughafen. Meine letzten Tage in Peru beginnen, das Abenteuer ist fast vorbei.
Vorherige Artikel von Heiner:
>> Teil 5: Heiner in Peru – Kunstprojekt
>> Teil 4: Heiner in Peru – Schulprojekte in Calca
>> Teil 3: Heiner in Peru – Ankunft am Projektstandort Calca
>> Teil 2: Heiner in Peru – Unterkunft & Spanischkurs in Cusco
>> Teil 1: Heiner in Peru – Anreise & Begüßung
Das Regenwald-Projekt auf Freiwilligenarbeit.de
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