Naturschutz-Praktikum in Ecuador | Maras Bericht

Wer einmal auf der biologischen Station „Un poco del Chocó“ in Ecuador war, kommt gerne wieder, so wie eine ehemalige Praktikantin, die von ihren Erfahrungen dort berichtet.

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Wilo beim Kochen

„Die Zeit auf der biologischen Station „Un poco del Chocó“ war wunderschön und ich würde gerne noch einmal dort hin. Ich studiere Umweltbiowissenschaften an der Universität Trier und während des Studiums ist ein achtwöchiges Berufspraktikum vorgeschrieben. Ich wollte die Chance nutzen und dieses Praktikum im Ausland machen. Auf „Un poco del Chocó“ bin ich sehr schnell gestoßen, da die Homepage einer der ersten Treffer bei google war, wenn man „Biologie Praktikum im Ausland“ im Suchfeld eingegeben hat. Der Internetauftritt hat mich sofort überzeugt und da ich kein Spanisch spreche war es für mich sehr beruhigend, dass Nicole Büttner ursprünglich aus Deutschland kommt. Während meines Aufenthaltes waren nur Deutsche dort, wodurch ich den Anreiz Spanisch zu lernen verloren habe. Auch wenn es mit der Sprache nicht geklappt hat, habe ich dennoch viele Erfahrungen sammeln können, an die ich gerne zurück denke. Die wohl größte Umstellung war, das Leben mitten im Dschungel. Zwei Monate in einer Holzhütte mit begrenztem Strom, rund zwei Stunden Internet die Woche, einer Latrine und Duschen außerhalb des Hauses war eine sehr gute Erfahrung für mich. Ich finde es sehr wichtig, auch mal den Verzicht kennen zu lernen in der heutigen Zeit des Überflusses. Somit wird einem noch mal bewusst, wie gut man es eigentlich hat und wie verwöhnt man auch ist.

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Abende bei Kerzenlicht

Anpassung an die Natur

Im Regenwald muss man sich der Natur anpassen. Ab 19 Uhr war es schon stockdunkel, man hat sich noch unterhalten oder im Kerzenschein gelesen und dann war man auch schon müde. Da ich auch das allgemeine Frauenproblem habe, oft auf die Toilette zu müssen, hatte ich jede Nacht meine größte Mutprobe zu bewältigen. Vor dem Schlafen gehen sind natürlich noch alle zusammen raus zu den Waschbecken und Latrinen, mit Stirnlampen bewaffnet haben wir uns gegenseitig vor Spinnen, Schlangen und sonstigen nachtaktiven Krabbelviechern gewarnt. Wenn man später noch mal raus musste, war das ehrlich gesagt schon ziemlich unangenehm, da die Latrinen rund 30 Meter vom Haus entfernt sind und alle Giftschlangen nachtaktiv sind.

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Umwelterziehungs-Workshop

Gemeinsames Programm und viel Freizeit

Um sechs Uhr morgens wurde es dann wieder hell, es wurde gemeinsam gefrühstückt und ab acht Uhr hat die Arbeit begonnen. Mit Frau Büttner und einer weiteren Studentin habe ich die Tier- und Pflanzenwelt erforscht und wir haben viele Ausflüge gemacht. Mittags wurde gemeinsam gekocht und gegessen, danach hatte man Freizeit und konnte zum Beispiel runter zum Fluss schwimmen gehen oder einfach nur in einer Hängematte liegen und lesen. Ich bin immer gerne mit den Hunden Toga und Klecks spazieren gegangen oder habe in Wilos Werkstatt Holzschilder bemalt. An den Wochenenden habe ich gemeinsam mit den anderen Helfern und Praktikanten Ausflüge in andere Gebiete Ecuadors gemacht. Nicole hat uns immer Tipps gegeben und uns zum Beispiel auch Zimmer reserviert. Wenn wir einen längeren Ausflug machen wollten, konnten wir auch ein Wochenende durcharbeiten und hatten dafür ein langes Wochenende zum Reisen.

Stationsleiter wie eine Ersatzfamilie für mich

Das Beste am ganzen Aufenthalt waren die Stationsleiter Nicole und Wilo. Für mich sind das die liebevollsten und herzlichsten Menschen, die ich je getroffen habe, sie waren so etwas wie eine Ersatzfamilie für mich. Wir hatten viel Spaß zusammen und haben immer viel gelacht, ich kann es jedem empfehlen „Un poco del Chocó“ zu besuchen. Man sollte auf jeden Fall abenteuerlustig, offen und gerne in der Natur sein. Ich würde jetzt nicht sagen dass man kein Weichei sein sollte. Ich bin selbst kein Held und konnte auch meine große Spinnenphobie einigermaßen in den Griff bekommen.

Mehr auf der Homepage von „Un poco del Choco“ www.unpocodelchoco.com/DE/Home.htm
Zudem findet ihr hier noch einen Bericht, sowie hier einen Erfahrungsbericht des ehemaligen Volontärs Alex Dengler.


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