Mit einem Praktikum in der Reittherapie in Peru hat sich Elina einen Traum erfüllt. Für drei Monate arbeitete sie freiwillig im Centro Ecuestre Terapeutico mit und konnte dadurch viele berufliche Fachkenntnisse aber auch persönliche Erfahrungen sammeln. „Auf die Zeit im C.E.T. blicke ich sehr positiv und mit ein bisschen Wehmut zurück.“ Im folgenden Bericht teilt sie mit uns ihre Eindrücke über das Freiwilligenprojekt in Peru.
Der Weg ins Praktikum bei C.E.T.
„Vom 24. Juli bis zum 25. Oktober arbeitete ich als Praktikantin im Reittherapiezentrum im Distrikt Chorrillos in Lima. Die Idee für einen Aufenthalt in Südamerika bekam ich bei einem Praxisprojekt meiner Hochschule, wo ich Rehabilitationspsychologie im Bachelor studiere. Mit Frau Küblbeck, der therapeutischen Leiterin des C.E.T., nahm ich Kontakt per E-Mail auf und korrespondierte mit ihr, während ich das Praktikum von Deutschland aus organisierte. Zu Anfang der Semesterferien im Juli 2014 flog ich dann also nach Abschluss des vierten Semesters nach Lima. Den Transfer vom Flughafen organisierte Frau Küblbeck, ebenso suchte sie mir eine Unterkunft nahe der Reitanlage.“
Die ersten Arbeitstage
„Jeden Morgen holte Frau Küblbeck mich von meiner Unterkunft ab und wir fuhren zusammen auf die Reitanlage. Kurz nach meiner Ankunft bestand meine Aufgabe zunächst darin, bei den Reittherapien zu hospitieren, also zu beobachten und Fragen zu stellen. Das kam mir ganz recht, denn so konnte ich einen guten Überblick über die Abläufe im Zentrum bekommen und mich generell etwas akklimatisieren. Auch für meine Sprachkenntnisse, spezifisch für die therapeutische Arbeit mit den Patienten und rund ums Pferd, war das überaus wichtig und wertvoll. Mit Reit- und Hippotherapie hatte ich mich bereits im Rahmen meines Studiums beschäftigt und hatte daher schon ungefähre Vorstellungen, jedoch war die praktische Erfahrung logischerweise um Vieles weitreichender. Bezüglich der Sprache verfügte ich über Grundkenntnisse, die ich in zwei Semestern an der Hochschule erworben hatte. Eine sprachliche Basis ist sehr zu empfehlen, denn damit ist es möglich, schnell und viel dazu zu lernen und sich bald gut zu verständigen. Auch mit Pferden hatte ich in Deutschland schon gearbeitet, weil ich seit einigen Jahren Reitunterricht nehme. Dies ermöglichte es mir, schneller selbständiger zu arbeiten. Zumindest eine Affinität zu Pferden ist für diese Arbeit auf jeden Fall zu empfehlen, Erfahrung im Umgang mit den Tieren ist ein Vorteil, da auch Arbeit mit den Pferden selbst wichtig ist, um einen Grundstein für die Therapie zu legen.“
Gute Betreuung während des Aufenthaltes
„Sehr zufrieden war ich mit der Kommunikation und Kooperation mit Frau Küblbeck: Sie berichtete mir bei Gelegenheit von den Vorgeschichten der Patienten, die zum größten Teil Schulkinder sind, und ich erhielt – natürlich der Schweigepflicht unterliegend – Einblicke in psychologische Gutachten. Sie stand mir stets bei fachlichen, aber auch sonstigen Fragen zur Verfügung. Nach ein paar Wochen Zeit der Eingewöhnung übertrug mir Frau Küblbeck zunehmend mehr Eigenverantwortung in Form von selbständiger Arbeit mit einzelnen Kindern. Dies war durchaus – vor allem unter dem Gesichtspunkt der Sprache – eine Herausforderung, jedoch fühlte ich mich stets gut betreut und in keiner Situation überfordert.“
Die Arbeit mit den Patienten
„Die Arbeit mit den Klienten am Pferd erfolgt fast immer durch mindestens zwei Personen. Eine Person führt das Pferd, während die andere mit dem Reiter arbeitet. Es wird je nach individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten der Patienten im Roundpen, auf dem Reitplatz oder auf einem Spaziergang hin zum nahe gelegenen Strand gearbeitet. Für die Arbeit mit Kindern steht eine große Bandbreite an verschiedensten Therapiematerialien zur Verfügung, mit denen spielerisch gearbeitet wird. Bei der Gestaltung der Materialien sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, sodass auch eigene Ideen verwirklicht werden können.“
Eine einzigartige Erfahrung
„Auf die Zeit im C.E.T. blicke ich sehr positiv und mit ein bisschen Wehmut zurück, denn die Arbeit dort war für mich fachlich, berufsperspektivisch und auch persönlich ein bedeutender Schritt. Ich habe mich dort stets wohl gefühlt, und hatte nie das Gefühl, wirklich mehr als 11.000 Kilometer von der Heimat entfernt zu sein. Als Pferde-Liebhaberin war es für mich wunderbar, jeden Tag die Tiere um mich, und auch die Möglichkeit zu haben, zwischendurch zu reiten. Die Menschen nahm ich überwiegend als freundlich und offen wahr, und werde diese prägende Erfahrung sicher niemals vergessen.“
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