Volunteering Ecuador: Als Volontär Kindern eine Zukunft schenken

Voluntärin mit Schulkindern
Die Kinder in Ecuador sind für jede Hilfe dankbar
Die Kinder in Ecuador sind für jede Hilfe dankbar

New Horizons – der Name ist Programm bei der gemeinnützigen Organisation im südamerikanischen Quito/Ecuador, die ständig auf der Suche nach Volontären sind, verrät Eloísa Bolaños: „Alle Projekte sind wichtig, aber ich denke, Kinder brauchen am meisten Unterstützung. Es ist wichtig, für sie zu wissen, dass sie nicht alleine sind.“

 

 

Unterschiedliche Aufgaben im Kindergarten

Das kann die 18-jährige Joana Lonquich aus Deutschland nur bestätigen: „Das Wichtigste war, den Kindern Liebe und Geborgenheit zu schenken, da viele von ihnen genau das von Zuhause nicht erfuhren. Ich hatte einige Kinder, die von ihren Eltern geschlagen oder sogar von Familienangehörigen sexuell missbraucht wurden. Für mich war das am Anfang nicht ganz einfach, da das Wissen, an der Situation des Kindes nicht wirklich etwas ändern zu können, sehr frustrierend war.“ Joana hat fünf Monate lang in dem Projekt „Jesus Niño“ gearbeitet. Dies war ein Kindergarten im eher ärmeren Süden Quitos, in dem etwa 70 Kinder waren, die in drei Gruppen aufgeteilt wurden. Joana war für die Dreijährigen zuständig und half der Erzieherin unter anderem dabei, Bastelaufgaben vorzubereiten, mit den Kindern zu spielen und sie bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Madeleine Ugler hat ihr fürs Studium der Kindheitspädagogik vorgeschriebenes Auslandspraktikum ebenfalls in „Jesus Niño“ absolviert.

Einsatzorte sind vielfältig – von Hauptstadt Quito bis zum Urwald

Einsätze in der Natur sind ebenfalls möglich
Einsätze in der Natur sind ebenfalls möglich

Wer wie Joana und Madeleine gerne Kinder unterstützen möchte, der kann zwischen der Arbeit in Kindergärten oder Schulen wählen. Freiwillige sind zum Beispiel für die Pausenaufsicht zuständig, können aber auch in einer Schule mithelfen, Englisch, Kunst, Informatik oder Sport zu unterrichten – je nach persönlichen Fähigkeiten und Gusto. Madeleine brachte den Kindern beispielsweise erste englische Begriffe und das Zählen auf Englisch bei. Nicht nur die Tätigkeiten, auch die Einsatzorte sind vielfältig – von der Hauptstadt Quito über den Urwald bis hin zu den Galapagos-Inseln. Bolaños ist sich sicher, dass die Kinder durch die Unterstützung der Volontäre dazu ermutigt werden, die Schule zu beenden und eine bessere Zukunft zu erreichen.

Erstaunliche Vielfalt an Flora und Fauna

Auch bei Mauerarbeiten können die Volontäre helfen
Auch bei Mauerarbeiten können die Volontäre helfen

Wer sich lieber für den Naturschutz stark machen will, kann sich auch auf diesem Gebiet in besonderen Projekten austoben. Für Volontäre mit medizinischen Fähigkeiten, also Medizinstudenten oder Ärzte, gibt es die Möglichkeit, in Krankenhäusern oder medizinischen Zentren mitzuhelfen. Aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten – Henry Scheidereiter aus Deutschland hat eine ganze Reihe davon während seines Aufenthaltes in Ecuador im Sommer 2014 ausprobiert: Von Reparaturen in einer Kita in Quito über den Bau eines Küchenhäuschens in einem Kindergarten bis hin zur Arbeit auf einer Bananenplantage, und das war nur eine kleine Auswahl seiner Tätigkeiten innerhalb von neun Monaten. Für ihn war es wichtig, dass alles mit einer Arbeit in der Natur verbunden war, jeder Volontär kann Wünsche äußern und muss auch nicht die ganze Zeit an einem Ort bleiben. Henrys Aufenthalt neigt sich dem Ende zu und für ihn war es einer der schönsten Auslandserfahrungen seines bisherigen Lebens: „Neun Monate klingt für einige nach einer langen Zeit, aber Ecuador, obwohl relativ klein, bietet so viele Reisemöglichkeiten, dass man immer wieder auf interessante Ziele und Menschen stößt. Die vier geographischen Zonen im Land (Küste, Hochland, Regenwald und die Galapagos Inseln) weisen viele Unterschiede bezüglich Natur, Klima und Kultur auf und bieten eine erstaunliche Vielfalt an Flora und Fauna. Man findet hier ausgezeichnetes Essen und sympathische, gastfreundliche Menschen und es ist außerdem sehr billig.“

Spanischunterricht gehört zum täglichen Programm

Faszination Galapagos – auch Ecuadors Riesenschildkröten kann man im Projekt besuchen
Faszination Galapagos – auch Ecuadors Riesenschildkröten kann man im Projekt besuchen

Alle Freiwilligen sind nicht nur in ihrer Projektzeit mit Einheimischen zusammen, sondern auch in ihrer Freizeit. Denn sie werden in Gastfamilien untergebracht, bei Henry und auch bei Joana war das Laura Córdova. Sie und ihr Mann nehmen schon seit 15 Jahren bis zu sechs Freiwillige bei sich auf. Sowohl Henry als auch Joana waren von ihrem südamerikanischen Temperament begeistert. „Durch das Leben in der Gastfamilie habe ich die ecuadorianische Kultur wirklich gut kennen gelernt. Auch Weihnachten und Silvester habe ich mit ihnen verbracht und es war sehr interessant, die verschiedenen Traditionen an diesen Festen mitzuerleben“, erzählt Joana. Wer sein Spanisch aufpolieren möchte, für den ist die Teilnahme am täglichen Leben in einer Gastfamilie die beste Chance, zwangsläufig muss man die Sprache rund um die Uhr anwenden. Wer der Sprache nicht mächtig ist, der kann sich mit Händen und Füßen verständigen. So ähnlich hat das auch Madeleine gemacht: „Trotz meiner mangelnden Spanisch-Kenntnisse konnte ich mich gut verständigen. Vor allem mit den Kindern klappte es besser, als ich gedacht hatte. Da ich in der Gruppe der Fünfjährigen war, konnte ich die Kinder alles fragen und sie haben mir mit großer Freude alles erklärt.“ Spanischkenntnisse sind auch keine Pflicht, aber Spanischunterricht gehört zum täglichen Programm: Die Freiwilligen fahren morgens mit dem Bus zu ihrem Projekt, nachmittags steht dann Spanisch im Haus der Gastfamilie auf dem Programm, danach ist Freizeit. Henry empfiehlt allerdings zumindest mit Grundkenntnissen der spanischen Sprache anzureisen: „Es geht natürlich auch ohne, aber je besser die Kommunikationsmöglichkeiten, desto mehr erfährt man über die Land und Leute.“ Joana schwärmt von der Lehrerin: „Sie war sehr gut und ich habe in dieser kurzen Zeit einiges gelernt. Nach fünf Monaten kann ich auf jeden Fall eine flüssige Unterhaltung führen, auch wenn mein Spanisch sicherlich auch hätte besser sein können, da es doch auch vom eigenen Fleiß abhängt.“

Freiwillige aus Deutschland besonders willkommen

Die Freiwilligen kommen von überall her, Spanischkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich
Die Freiwilligen kommen von überall her, Spanischkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich

Die meisten Freiwilligen sind zwischen 18 und 30 Jahren alt, das Mindestalter ist 18, ein Höchstalter gibt es nicht, genauso wenig wie einen Mindestaufenthalt. Die Herkunftsländer sind verschieden, die meisten kommen aber aus den den USA und Europa, wobei Deutschland dabei noch nicht sehr stark vertreten ist. Das soll sich aber jetzt ändern, wenn es nach Eloísa geht. Joana, Henry und Madeleine muss sich nicht mehr überzeugen, Joana will auch auf jeden Fall noch einmal nach Ecuador zurückkehren.

Wer sich näher über New Horizons informieren möchte, kann das hier tun: http://www.voluntariosecuador.org/ 

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