Definiere deine Ziele und Absichten!
Unsere Gesellschaft ist geprägt von der stetigen Suche nach dem Sinn. Egal, was wir tun, es soll sinnvoll sein. In Bezug aufs Reisen bedeutet das, nicht mehr bloß in ein Land reisen, sondern auch selber mit anpacken, helfen zu wollen, einen Sinn darin zu sehen, was wir tun. Daher ist die Nachfrage nach Voluntourismus- oder reinen Freiwilligenprogrammen in den letzten Jahren vermutlich derart gestiegen. Dies ist in meinen Augen zunächst einmal eine positive gesellschaftliche Entwicklung.
Die Frage ist doch aber die:
Warum möchte man vor Ort helfen und Gutes tun? Gutes und Sinnvolles für wen? Welches Ziel wird mit der Freiwilligenarbeit verfolgt?
Diese Frage ist insofern wichtig, als dass Punkte wie „Reisen wollen“, „Lebenslauf aufpolieren“ oder „dem Alltag entkommen“ in erster Linie nur der eigenen Sinnsuche dienen, nicht aber zwangsläufig die der Gastregion. Sie können positive Nebeneffekte für dich sein, die Wahrheit aber ist, dass es beim Volunteering nicht (nur) um dich geht. Du bietest Zeit und Geld, insofern bist du auch ein wesentlicher Akteur im Geschehen. Aber: Die Projekte, die du besuchst und wieder verlässt, sind das echte Leben der Menschen, Tiere oder Pflanzen vor Ort. Du gehst, sie aber bleiben. Dein Aufenthalt, dein Zutun hat Auswirkungen auf das Leben der lokalen Gemeinschaft. In der Pflicht zu stehen, sich diesen Auswirkungen und somit der Verantwortung, die du als Volontär hast, bewusst zu werden, ist eine der unangenehmen Wahrheiten, die die Anna McKeon aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen aufgestellt hat. Und dazu bedarf es der Einsicht, dass die Frage „Für wen?“ in erster Linie mit „Für die Gastregion“ beantwortet werden muss. Es bedarf einem echten Interesse an den Menschen, der Flora und/oder Fauna vor Ort. Es bedarf echter Uneigennützigkeit.
Mein Tipp Nummer 1 ist daher, einmal ganz ehrlich in dich zu gehen und zu überlegen, welche konkreten, vor allem aber auch realistischen Ziele du mit deinem Freiwilligendienst verfolgst.
Warum möchtest du z.B. ausgerechnet nach Nepal oder in eine Schule? Hast du einen persönlichen Bezug dazu oder klingt es einfach nur nett? Wenn du es nicht weißt, setz dich mit dem Projekt, der Sprache und Kultur oder im Tierschutz beispielsweise einer mit der Art vor Ort ausgiebig auseinander. Sei vorbereitet, denn andernfalls kommst du über die Einarbeitung auch nicht hinaus.
Beim Volunteering im Vordergrund steht also immer die Uneigennützigkeit (wenngleich du so oder so auch profitieren und bereichert werden wirst). Siehst du das genauso? Dann hast du bereits den ersten Schritt zu einem sinnvollen Freiwilligendienst getan!
>> Hier geht es zu Teil 2 unserer Volunteering-Tipps
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